06. April 2012 Heike Werner (MdL)

Werner kritisiert Verweigerungshaltung von CDU- und FDP-Landtagsabgeordneten - Maßnahmen gegen zunehmenden Unterrichtsausfall nötig

Quelle: Manfred Jahreis / pixelio.de

Quelle: Manfred Jahreis / pixelio.de

Zur Ablehnung des Antrages der LINKEN, „Unterrichtsausfall in Sachsen unterbinden“ diese Woche (3.4.2012) im Landtagsplenum, erklärt die Markkleeberger Landtagsabgeordnete Heike Werner:

„Schulen mit bis zu 18 Prozent Unterrichtsausfall in Sachsen – der Lehrermangel in Sachsen mit seinen Folgen ist für Schüler/innen und Eltern nicht mehr tragbar. Die Klagen über zunehmenden Unterrichtsausfall im laufenden Schuljahr werden immer lauter und gipfelten in den sachsenweiten Demonstrationen von über 20.000 Schüler/innen und Lehrer/innen. Exakte Zahlen über die genaue Stundenanzahl der Ausfälle konnte die Regierung bisher nicht vorlegen. Damit wird Schwarz-Gelb dem dringlichen Handlungsbedarf der Thematik auch in unserer Region nicht gerecht.

LINKE, GRÜNE und SPD hatten mit Anträgen zum Kurswechsel aufgefordert – Ex-Kultusminister Wöller war nach Vorlage einer schonungslosen Analyse des Lehrerbedarfs schließlich zurückgetreten, weil er Kürzungen in seinem Etat von 100 Millionen € nicht verantworten wollte. CDU-Bildungspolitiker Colditz spricht mit Blick auf das drohende Fiasko der sächsischen Bildung sogar von einer „Regierungskrise“. Aber seine Kolleginnen und Kollegen aus den Koalitionsfraktionen von CDU und FDP sagten fast durchweg „Nein“ zu jeder Korrektur dieses Irrwegs – das war ein Tiefpunkt des Landtags in dieser Wahlperiode.

Mittlerweile sind nur 11% der Pädagoginnen und Pädagogen unter 40, und mehr als die Hälfte ist älter als 50 Jahre. Krankheitsbedingte Unterrichtsausfälle wird es dadurch noch häufiger geben als bisher. Die langfristigen Prognosen sind noch düsterer. So gehen bis 2030 circa 27.000 Lehrkräfte in Rente. 23.000 Lehrer werden bis dahin benötigt, um frei werdende Stellen zu besetzen. Die Zahl der Schüler bleibt dagegen stabil und wird bis 2020 sogar um 15.000 wachsen. Der Lehrermangel ist da.

Die neue Kultusministerin Kurth kann nur handeln, wenn Ministerpräsident Tillich die Schulen in Sachsen aus dem Würgegriff des Finanzministeriums befreit. Die Vorbereitung des neuen Schuljahres duldet keinen Aufschub, um einen grundlegenden Wandel schwarz-gelber Bildungspolitik einzuleiten. Deshalb müssen wir weiter gemeinsam im Interesse der Schüler/innen und Schüler Druck machen – fragen Sie die Abgeordneten von CDU und FDP in der Region, was sie jetzt zu tun gedenken, um ihrer Verantwortung fürs Gemeinwohl besonders beim zukunftsträchtigen Thema Bildung gerecht zu werden!“

Kategorien: Bildung, Sachsen, Soziales, Landkreis, DIE LINKE., Pressemitteilungen

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