27. August 2010 Redaktion

Veranstaltung der Partei DIE LINKE.Westsachsen zum Weltfriedenstag

„Raus aus Afghanistan! Und dann?“

Colditz. Am 3. September führt der Kreisverband der LINKEN seine traditionelle Veranstaltung zum weltweiten Antikriegstag auf Schloss Colditz durch. Ab 18 Uhr findet eine Kranzniederlegung an der Ehrentafel für die Insassen des Konzentrationslagers statt, das dort zu Beginn der NS-Herrschaft existierte.

Bei der anschließenden Veranstaltung im Schloss ist Dr. Peter Strutinsky von der Universität Kassel als Hauptredner angekündigt. Der 1945 in Österreich geborene Wissenschaftler arbeitet in der AG Friedenspolitik der nordhessischen Universität und ist Sprecher des renommierten bundesweiten „Friedensratschlages“, in dem Friedensgruppen aus allen Teilen Deutschlands zusammenarbeiten.
Für Strutynski ist klar: „Deutschland befindet sich im Krieg.“ Er verweist darauf, dass gegenwärtig nahezu drei Viertel der weltweiten Rüstungs- und Militärausgaben von den NATO-Staaten aufgebracht werden. Das westliche Militärbündnis sei die größte Militärmaschinerie, die es seit Menschengedenken gegeben habe. Sein Fazit: „Die NATO kommt die Menschen teuer.“ Die immensen Kosten der Auslandseinsätze würden auf anderen Gebieten eingespart, vor allem im sozialen Bereich. Dies alles geschehe gegen den ausdrücklichen Willen der Mehrheit der Bevölkerung: „Die Ablehnungsquoten gegen den Afghanistan-Krieg bewegen sich bei beliebigen Meinungsumfragen zwischen 60 und 80 Prozent.“
Für Friedensforscher sei längst klar, dass die deutsche Politik in und für Afghanistan falsche Schwerpunkte gesetzt habe. Notwendig sei dort vor allem eine Stärkung ziviler Infrastruktur, die den Taliban die Basis in der Bevölkerung entziehe. Die Situation in dem fernöstlichen Land will die LINKE in der Veranstaltung durch eine Ausstellung veranschaulichen, die zwei Bundestagsabgeordnete der Partei nach einem längeren Aufenthalt in Afghanistan erarbeitet haben. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Alltagsleben der Zivilbevölkerung.

Interessierte sind zu der Veranstaltung eingeladen.

Kategorien: Frieden, Landkreis, DIE LINKE.