19. November 2010 Heike Werner (MdL), Enrico Stange (MdL)

Stilllegung der Tram-Linie 9 bringt enorme Verschlechterung der Lebensqualität mit sich

Quelle: Uwe Steinbrich / pixelio.de

Quelle: Uwe Steinbrich / pixelio.de

Gegen die in einer Studie favorisierte Stilllegung der Straßenbahnlinie 9 in Markkleeberg wenden sich auch die linken Landtagsabgeordneten Heike Werner und Enrico Stange.

„Der Wegfall dieser Linie würde für viele Menschen in Markkleeberg eine enorme Verschlechterung ihrer Lebensqualität bedeuten. Eine S-Bahn fährt nur einen oder zwei Haltepunkte an. Die Linie 9 bedient vom Wildpark bis zum Ring allein 5 Haltestellen. Viele Wege würden durch die Streichung der Linie für alle erheblich länger. Gerade für Kinder und ältere Menschen ist das eine nicht hinzunehmende Zumutung. Und längst nicht alle wollen direkt in die Leipziger Innenstadt“, so Werner, die selbst Markkleebergerin ist und die Linie 9 gern nutzt.

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) hat, durch den Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) beauftragt, eine Studie zum straßengebundenen Verkehrskonzept erarbeitet. Ausgangspunkt dieser Studie ist die Inbetriebnahme des so genannten City-Tunnels.

Enrico Stange, Verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag und Abgeordneter im Landkreis sieht in der favorisierten Stilllegung einen „monetär begründeten Unfug“.

Stange weiter: „Eine komplette Stilllegung unter Kenntnis der gegebenen Umstände ist grober Unfug. Bevor eine Entscheidung getroffen werden soll, bedarf es einer genauen Erhebung der künftig zu erwartenden Fahrgastzahlen, darunter auch der Schülerinnen und Schüler und der Auszubildenden. Fahrgastbefragungen sind hinsichtlich des Umstiegs auf die S-Bahn durchzuführen. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass die S-Bahn für alle eine erträgliche Lösung darstellt. Für erforderlich halte ich auch zu prüfen, inwieweit ein Linienbus eventuell die Lücke ausfüllen könnte.
Hier schlägt sich der Kürzungswahn im Bereich des ÖPNV nieder, der ideologisch im Sinne der Bevorzugung des Individualverkehrs vor dem ÖPNV einen Richtungswechsel bedeutet. Das müssen nun die Bürgerinnen und Bürger ausbaden. Das aber lehnen wir strikt ab.“

Heike Werner abschließend: „Ich möchte die Verantwortlichen auf Kreisebene dringend bitten, ihre Entscheidung nicht aufgrund von Vermutungen zu fällen. Die Menschen in Markkleeberg brauchen die Linie 9. Ich werde mich dafür einsetzen und möchte auch die Markkleeberger Bürger aufrufen, ihren Unmut kund zu tun.“

Kategorien: Landkreis, DIE LINKE., Pressemitteilungen

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