10. April 2011 Enrico Stange

Stange: "Kürzere Schulwege bedeuten auch mehr Attraktivität des Landkreises"

Quelle: Paul-Georg Meister / pixelio.de

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„Kindern einen viel kürzeren Schulweg ermöglichen und damit für bessere Lernbedingungen zu sorgen, ist nach Ansicht von FDP-Kreisrates Kügler also Unsinn“, kommentiert Enrico Stange, Landtagsabgeordneter der Linken, „er stellt damit hervorragend die Weltsicht der Gewinnmaximierer gegenüber den Schwächeren unserer Gesellschaft zur Schau. Dass die Eltern für das Auswandern finanziert würden, ist dagegen wirklich Unsinn.“

Auf Antrag von Heike Werner (Die Linke) wurde das Thema Schülerbeförderung im Kreisausschuss für Bildung, Kultur und Sport behandelt. Laut Werner sei der Umstand, dass viele Schüler gezwungen seien, eine viel weiter entfernte Schule zu besuchen, für die Eltern ein klares Problem, das nicht einfach so „wegzuwischen“ sei. Wenn der Landkreis die Beförderungskosten für die näher gelegene Schule nicht übernehme, da sich diese in einem anderen Landkreis befindet, bedeute dies im Umkehrschluss schlechtere Lernbedingungen für die Schüler. Im Landkreis Leipzig gilt jedoch das Wohnort-Prinzip und leere Kassen machen auch hier die Entscheidung nicht leicht. Im konkreten Fall ging es um Schüler aus Ramsdorf und Umgebung, die lieber in die Mittelschule nach Lucka fahren wollten. Die nächste Schule im Kreisgebiet liegt in Regis-Breitingen.

„Mein Büro hat eine große Unterschriftenliste der Betroffenen bekommen, die beweist, dass die Problematik nicht nur einen oder zwei Einzelfälle betrifft, sondern eine ganze Schulbusladung“, so Stange, infrastrukturpolitischer Sprecher der Linksfraktion, weiter, „und ich hoffe sehr, dass zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler eine positive Entscheidung getroffen wird, die dann landkreisweit Gültigkeit besitzt.

Letztlich entscheiden auch solche Bedingungen in unserem Landkreis über den Zu- oder Wegzug von Menschen. Das sollte allen Kreisräten zu denken geben. Ganz besonders vor dem Hintergrund, dass das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr plant, dem Landkreis Leipzig für 2011 und darüber hinaus einen Betrag von 307.650 Euro mehr für die Schülerbeförderung zur Verfügung zu stellen, ist die Verweigerungshaltung umso unverständlicher. Am 8. April endete die Anhörungsfrist. Interessant wäre die Antwort des Landkreises.“

Kategorien: Landkreis, DIE LINKE., Bildung

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