16. August 2010 Kerstin Köditz

Lösung im Interesse der Menschen finden

Quelle: Albrecht E. Arnold / pixelio.de

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In der Diskussion um die geplante Errichtung eines Pflegeheimes in Hohburg meldet sich jetzt auch die Grimmaer Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (LINKE) zu Wort. „Ich freue mich sehr, dass nach der Entscheidung des Technischen Ausschusses in Wurzen die Zeichen offenbar auf Entspannung stehen und hoffe natürlich, dass der Stadtrat dessen einstimmigen Votum folgt.“

Sie sehe mit Besorgnis, dass im ehemaligen Muldentalkreis ein deutlicher Mangel an Pflegeheimplätzen bestehe und sich noch auszuweiten drohe, wenn nicht gegengesteuert werde. „Ich habe selbst vor einigen Wochen einen Test gemacht. Nicht ein einziges Heim im gesamten Gebiet wäre zur sofortigen Aufnahme eines schwer Pflegebedürftigen in der Lage gewesen. Die noch günstigste Aussage war, dass in einem Heim die Wartezeit ein halbes Jahr wäre.“ In einer solchen Situation, so die Politikerin der Linken, wäre es fatal, wenn eine Verbesserung der Versorgung am Einspruch einer Nachbargemeinde scheitern würde. „Natürlich weiß ich um die Anstrengungen Wurzens, selbst weitere Schritte zur Behebung des Mangels zu unternehmen. Ich gebe aber zu bedenken, dass das noch nicht einmal fertiggestellte neue Pflegeheim in der Stadt bereits heute ausgebucht sein soll.“

Die demographische Entwicklung im Freistaat werde für eine weitere Überalterung gerade im ländlichen Bereich sorgen. „Das bedeutet, dass die Nachfrage noch zusätzlich steigen wird. Ich kann deshalb keinen Schaden für das Mittelzentrum Wurzen durch den geplanten Neubau in Hohburg erkennen.“ Vielmehr sei absehbar, dass bei fehlenden Pflegeheimplätzen eine Abwanderung nach Leipzig oder in die Nachbarkreise stattfinden könnte. „Das kann nicht im Interesse der Menschen und auch nicht der beiden Kommunen sein.“

Es räche sich jetzt, dass die Landesregierung in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht und der Landesentwicklungsplan nicht entsprechend fortgeschrieben worden sei. „Nicht zuletzt durch die Arbeit der Enquetekommission ‚Demographische Entwicklung‘ des Landtages, der ich angehört habe, hätte die Staatsregierung die absehbare Entwicklung kennen und entsprechend reagieren müssen.“ Dieses Versäumnis dürfe nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen gehen. „Ich hoffe deshalb, dass der Wurzener Stadtrat eines Lösung im Interesse der Menschen finden wird.“

Kategorien: Landkreis, Soziales, Pressemitteilungen

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