06. November 2012 Jennerjahn, Köpping, Stange, Werner

Gemeinsamer Aufruf zur Beteiligung an der Mahnwache „Stolpersteine putzen“ in Borna, Markkleeberg und Grimma

Quelle: Redaktion

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Die Landtagsabgeordneten Miro Jennerjahn (GRÜNE), Petra Köpping (SPD), Enrico Stange und Heike Werner (LINKE) rufen gemeinsam zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Mahnwache „Stolpersteine putzen“ in Borna, Markkleeberg und Grimma am 9. November von 18 bis 18.30 Uhr auf. Am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Vernichtung von Menschen, auf Grund deren Glaubensbekenntnisses.

Die Abgeordneten begrüßen, dass der Zuspruch für diese Aktion von Jahr zu Jahr wächst. Immer mehr Bürgermeister und Bürgermeisterinnen - quer durch die Parteienlandschaft - übernehmen die Schirmherrschaft über das symbolische Putzen der Stolpersteine in ihren Städten und Gemeinden.

„Das Auffliegen des so genannten ‚Nationalsozialistischen Untergrunds‘ vor einem Jahr hat auf traurige Weise belegt, dass die Ideologie des Nationalsozialismus immer noch existiert und eine Auseinandersetzung damit nach wie vor größte Bedeutung hat. Insbesondere die Solidarisierung mit den Opfern dieser menschenfeindlichen Ideologie ist dabei von heraus ragender Bedeutung. Wir möchten daher in einem parteiübergreifenden Appell deutlich machen, dass uns ein mahnendes Gedenken an die Reichspogromnacht und die Ermordung von Millionen Juden zu Zeiten des nationalsozialistischen Regimes wichtig ist“, erläuterte Jennerjahn (GRÜNE).

"Die Ausmaße des NSU-Skandals sind nur die Spitze eines rassistischen Eisbergs, der sich durch den Alltag bewegt. Der Landkreis ist nach wie vor ein beliebter Anlaufpunkt für gewaltbereite Nazis, was auch die sächsische Staatsregierung feststellen musste. Wir wollen, dass sich das ändert. Mit einem friedlichen Zeichen des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus wollen wir klarstellen: Auch im Landkreis Leipzig ist kein Platz für menschenverachtende Ideologien. Wir wollen mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Vereinen, Initiativen, Kirchen und allen demokratischen Parteien den zahlreichen Opfern der Nazis gedenken und gemeinsam Flagge für eine bessere Gesellschaft zeigen", erklärten Heike Werner (LINKE) und Enrico Stange (LINKE) weiter.

Petra Köpping (SPD): „Ein Expertenbericht über Antisemitismus in Deutschland stellte vor einem knappen Jahr fest, dass 20 Prozent der deutschen Bevölkerung eine antisemitische Grundhaltung hätten. Diesen Umstand finde ich bestürzend. Ich möchte daher alle Bürgerinnen und Bürger bitten, die diese Entwicklung ebenfalls mit Sorge sehen, an der Mahnwache an den Stolpersteinen teilzunehmen.“

Die Stolpersteine in Borna, Markkleeberg und Grimma erinnern an deportierte und ermordete Juden zu Zeiten des Dritten Reichs.

Stolpersteine im Landkreis Leipzig:

  • Markkleeberg: Ehepaar Bamberger, Hauptstraße 3
  • Borna: Familie Rose, Roßmarktsche Straße 32
  • Grimma: Familie Moses Glaser, Marktgasse 5
  • Grimma: Bernhard Meinhardt, Paul-Gerhardt-Straße 28
  • Grimma: Albert Michel, Wiesenstraße 33
  • Grimma: Familie Nikusch, Friedrich-Oettler-Straße 20
  • Grimma: Familie Motulsky Bernhard, Familie Heimann Margarethe, Lange Straße 58/60
  • Grimma: Familie Urbach, Brückenstraße 23

 

www.9ternovember.de


MdL Miro Jennerjahn
MdL Petra Köpping
MdL Enrico Stange
MdL Heike Werner

Kategorien: Antifaschismus, Antirassismus, Frieden, Grund- und Freiheitsrechte, Kultur, Landkreis, DIE LINKE.

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