04. November 2011

Gemeinsamer Aufruf zur Beteiligung an der Mahnwache „Stolpersteine putzen“ in Borna, Markkleeberg und Grimma

Quelle: Pegasuse / pixelio.de

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Die Landtagsabgeordneten Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU), Miro Jennerjahn (GRÜNE), Petra Köpping (SPD), Enrico Stange und Heike Werner (LINKE) rufen gemeinsam zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Mahnwache „Stolpersteine putzen“ in Borna, Markkleeberg und Grimma am 9. November von 18 bis 18.30 Uhr auf. Am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Vernichtung von Menschen, auf Grund deren Glaubensbekenntnisses.

Die Abgeordneten begrüßen, dass der Zuspruch für diese Aktion von Jahr zu Jahr wächst. Immer mehr Bürgermeister und Bürgermeisterinnen - quer durch die Parteienlandschaft - übernehmen die Schirmherrschaft über das symbolische Putzen der Stolpersteine in ihren Städten und Gemeinden. 

Georg-Ludwig von Breitenbuch:   „Der 9. November und das Erinnern an die Reichspogromnacht 1938 ist alljährlich ein tief bewegendes und nachdenklich machendes Datum. Mittendrin im deutschen Alltagsleben, und für alle offensichtlich, wurden damals Mitbürger, Nachbarn und ihre Familien angegriffen. Der Rechtsstaat war außer Kraft gesetzt, weil die Menschenwürde des Einzelnen nichts mehr galt. Mord und Willkür waren gegenwärtig. Der damalige Staat fühlte sich nicht Gott und den einzelnen Menschen gegenüber verantwortlich, sondern wie alle Diktaturen nur sich selbst.
Das Erinnern daran ist unerlässlich für die politische Arbeit und Grundgesinnung in unserem Land. Die Stolpersteine sind am 9. November ein wichtiger Punkt unserer Erinnerungskultur geworden. Daher putze ich mit.  “

„Wir möchten in einem parteiübergreifenden Appell deutlich machen, dass uns ein mahnendes Gedenken an die Reichspogromnacht und die Ermordung von Millionen Juden zu Zeiten des nationalsozialistischen Regimes wichtig ist. Die Verbrechen der Nazis dürfen nicht in Vergessenheit geraten“, erläuterte Jennerjahn (GRÜNE).

„Vor dem Hintergrund einer wachsenden Gewaltbereitschaft der Rechtsextremisten und etlichen Überfällen auf Andersdenkende, auch in unserem Landkreis – rufen wir die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ein friedliches Zeichen des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus zu setzen. Nur in einem gemeinsamen Handeln von gesellschaftlichen Initiativen, den Kirchen und den demokratischen Parteien können wir der traurigen Entwicklung ein wirksames Mittel entgegen setzen“, erklärten Heike Werner (LINKE) und Enrico Stange (LINKE) weiter.

Petra Köpping (SPD): „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Verbrechen in Vergessenheit geraten. Am Jahrestag der Reichspogromnacht gibt es Anlass für Trauer und Gedenken, aber auch die Möglichkeit, für demokratische Werte einzustehen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich alle Demokraten und Demokratinnen am 9. November zum Gedenken an den Stolpersteinen einfinden.“

Die Stolpersteine in Borna, Markkleeberg und Grimma erinnern an deportierte und ermordete Juden zu Zeiten des Dritten Reichs. 

Stolpersteine im Landkreis Leipzig:

  • Markkleeberg: Ehepaar Bamberger, Hauptstraße 3
  • Borna: Familie Rose, Roßmarktsche Straße 32
  • Grimma: Familie Moses Glaser, Marktgasse 5
  • Grimma: Bernhard Meinhardt, Paul-Gerhardt-Straße 28
  • Grimma: Albert Michel, Wiesenstraße 33
  • Grimma: Familie Nikusch, Friedrich-Oettler-Straße 20
  • Grimma: Familie Motulsky Bernhard, Familie Heimann Margarethe, Lange Straße 58/60
  • Grimma: Familie Urbach, Brückenstraße 23

www.9ternovember.de


F.d.R.

MdL Georg-Ludwig von Breitenbuch
MdL Miro Jennerjahn
MdL Petra Köpping
MdL Enrico Stange
MdL Heike Werner

Kategorien: Pressemitteilungen, Landkreis, Antirassismus, Antifaschismus

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