24. August 2018 Maximilian Schöpe

Gedenken an frühe Euthanasiemorde auf Schloss Colditz

Dass das Schloss Colditz in der nationalsozialistischen Diktatur eine unrühmliche Vorreiterrolle einnahm ist weites gehend bekannt. „So befand sich hier bereits 1933 /1934 eine der ersten „Schutzhaftlager“ und somit eines der ersten Vorläufer der KZ’s der Nazis. Aber nicht nur politische Gegner, sondern auch andere NS Opfergruppen fanden hier bereits den Tod bevor das systematische Morden in anderen Orten des Reiches begann.“ Erläutert die Grimmaer Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (DIE LINKE). So wurde ab 1. Januar 1938 auf dem Schloss eine „Landes-Heil- und Pflegeanstalt“ eingerichtet, in welcher bis zum Ende des Jahres 1939 „störende Idioten“ aus unterschiedlichen sächsischen Pflegeeinrichtungen interniert waren. Das Konzept der Anstalt war nicht auf Heilung und Pflege ausgelegt. Durch die Zustände in der Anstalt fanden bis zu ihrer Schließung 84 Patient*innen den Tod. Aber dies war nur der Anfang, denn die Überlebenden wurden in andere Euthanasie-Anstalten, wie Pirna-Sonnenstein oder Brandenburg an der Havel verlegt. Dort erfolgte die Tötung „unwerten Lebens“ systematisch. „Somit stellt das Colditzer Schloss auch für die Euthanasie Morde der Nationalsozialisten, einen unrühmlichen Ausgangspunkt dar. Deshalb wollen wir in unserer diesjährigen Veranstaltung zum Weltfriedenstag speziell dieser Opfergruppe gedenken.“ erklärt Max Schöpe, Vorsitzender des Ortsverbandes DIE LINKE. Grimma/Colditz. Zum Gedenken der Opfer der frühen Euthanasiebestrebungen, hat der Leipziger Künstler Thomas Moecker im letzten Jahr einen Gedenkraum auf dem Colditzer Schloss eröffnet. Am Freitag den 31. August 2018 wird er um 16 Uhr durch den von ihm gestalteten Raum führen. Im Anschluss erfolgt die traditionelle Kranzniederlegung, zum Gedenken der Opfer des nationalsozialistischen Regimes, durch den Kreisverband DIE LINKE. Westsachsen

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