24. January 2017 Ortsverband DIE LINKE. Naunhof–Belgershain-Parthenstein

DIE LINKE. Westsachsen gedenkt Arbeiterführern und mahnt Menschlichkeit an

Seit 1999 gedenkt der Kreisverband DIE LINKE. Westsachsen im Januar am Gedenkstein im Naunhofer Ortsteil Lindhardt Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter besonderen Vorzeichen. Neben einem weltweiten Rechtsruck der Gesellschaften und kriegerischen Auseinandersetzung, die nach wie vor aktuell sind, muss sich der Naunhofer Ortsverband mit einem Antrag der örtlichen CDU auseinandersetzen, der das Ziel hat, den Gedenkstein zeitnah entfernen zu lassen. Er wäre eine "Schande" für die Stadt.

"Dieser Antrag kam nicht aus der NPD oder der AfD, sondern aus der Fraktion der CDU. Dieses Ausmaß an Geschichtsvergessenheit und ideologischer Verblendung, ist kaum zu begreifen. Ich sage: diese CDU ist eine Schande für unsere Stadt.", meint der Ortsvorsitzende und Stadtrat Michael Eichhorn dazu. Solange es allerdings eine LINKE in Naunhof gebe, würde diese Veranstaltung an diesem Ort stattfinden.

Außerdem berichtete er in seinem Redebeitrag von einer Reise in den Westbalkan, an der er vor kurzem teilnahm. "Was ich dort gesehen und gehört habe, werde ich meinen Lebtag nicht mehr vergessen. [..] Allein die Existenz solchen Elends in Europa ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", fasste Eichhorn zusammen und schloss: "Hier schickt die Regierung der Bundesrepublik Deutschland aktiv Menschen in den Tod.".

Über die Arbeiterführer hinaus war die Veranstaltung in diesem Jahr Richard Lipinski gewidmet, der am 6. Februar 2017 150 Jahre geworden wäre. Er starb 1936 an den Folgen der Haft, in die ihn die Faschisten wegen seiner Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes steckten.

Abschließend dankte er den ca. 40 Anwesenden für ihr Erscheinen: "Solange sich noch Menschen finden, die sich den Neofaschisten in den Weg stellen [...], solange wir noch leben, sind wir nicht verloren!"

Zweiter Redner war Oliver Müller, Vertreter der Linksjugend SOLID Westsachsen. Er mahnte an, dass DIE LINKE für ihn Fortschritt bedeute und forderte, die Idealisierung der eigenen Geschichte durch einige Teile seiner Genossenschaft, zu beenden. "Wir müssen in einen Dialog treten, wie wir die Fehler der Vergangenheit vermeiden können. Dann wird es auch eine weitere Chance für einen echten Sozialismus geben!", bot er an.

Letzter Redner war der Stadtrat und studierte Biologe Christian Plischke, der die Bedeutung Luxemburgs und Liebknechts für ihn betonte. Die dem Menschen innewohnende Aggression sei nicht zwangsläufig handlungsbestimmend. Vielmehr werde sie durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. "Diese Erkenntnis ist für mich die Zentrale von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.", meinte er. Weiterhin kritisierte er die Doppelmoral bei der Ahndung von Menschenrechtsverletzungen und nannte als Beispiel die unterschiedliche Betrachtung von Cuba und SaudiArabien. Seine Handlungsmaxime formulierte er wie folgt: "Krieg dem Krieg!".  

Kategorien: Pressemitteilungen

Kommentare

Keine Kommentare zu diesem Beitrag

Hinterlassen Sie einen Kommentar